26 Betriebsrätinnen und Betriebsräte aus 16 Verkehrsunternehmen trafen sich Ende April in Erfurt zu einem Workshop des KOBLENZER FORUMS. Intensiv diskutierten wir praktische Erfahrungen und tauschten Tipps aus zum Thema „Flexplan“ bzw. „Wunschdienstplan“.
Er wird oft als Allheilmittel für die Dienstplangestaltung gesehen. Weil er – so die Theorie – die Wünsche des Fahrpersonals berücksichtigt und eine bessere Vereinbarkeit von Schichtarbeit mit Freizeit und Familie schafft.
Die Erfahrung aber zeigt: In der Praxis ist es nicht ganz so einfach. Entweder klappt es nicht mit der Wunscherfüllung, weil zu wenig Personal da ist. Oder die Wünsche werden erfüllt, aber die Schichtzeiten, z.B. ein Frühdienst, sind so weit gefasst, dass man doch nicht genau weiß, wann der Dienst endet.
Im Fokus der Diskussion standen verschiedene Modelle von individuellen Wunschprofilen für Fahrerinnen und Fahrer: Frei – Tageslage – Wochenprofil. Ein Wunschkorridor ermöglicht die gerechte Verteilung von Diensten.
Besonderes Interesse fanden die Schilderungen über die Schichtwoche. Hier werden gleiche Tageslagen zugeteilt, z.B. eine Woche Früh, eine Woche Mittel und eine Woche Spät, ggf. verbunden mit Verfügungsdiensten. Die Rückmeldungen aus den Belegschaften waren und sind durchweg positiv.
Wichtig ist eine präzise zeitliche Begrenzung der Tageslagen. Denn die Zuteilung eines gewünschten Frühdienstes nützt wenig, wenn ein F um 3:30 Uhr oder auch um 7:30 Uhr beginnen kann. Die Wunscherfüllung ist zwar hoch, aber ich kann trotzdem nicht wirklich planen, wann ich nach Hause komme.
Übrigens: Unser Gastgeber, die Erfurter Verkehrsbetriebe AG, hat es sich nicht nehmen lassen, die Betriebsräte willkommen zu heißen und ihnen mit der Historischen Straßenbahn die schöne Stadt zu zeigen. Danke an das Team um unseren Kollegen Jens Freitag!